Akupunktur

 

Bei Akupunktur, einer Jahrtausende alten Heilmethode, wird die Haut gereizt, um den Fluss der Lebensenergie zu harmonisieren und auf das zentrale und vegetative Nervensystem einzuwirken. Hierzu werden Nadeln in Akupunkturpunkte gestochen, die auf Meridianen / Leitbahnen liegen.

Auch Säuglinge und Kinder jeden Alters können mit Akupunktur behandelt werden. Um ihnen auf keinen Fall Schmerz zuzufügen oder sie zu ängstigen, behandeln wir mit Laserakupunktur.

Wir legen Wert auf eine ganzheitliche Behandlung. Dies bedeutet auch die sinnvolle Kombination alter Heilmethoden mit moderner Schulmedizin. Wir bieten Ihnen all diese Verfahren in unserer Praxis aus einer Hand.

 

Wann hilft Akupunktur?

Die Indikationen reichen von Allergien über chronische Schmerzen, Haut- und Verdauungsproblemen bis hin zu psychischen und neurologischen Störungen. Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates hat sich die Kombination mit Osteopathie bewährt. Die sehr alte Methode der präventiven Akupunktur hat sich bewährt um einerseits die therapeutischen Erfolge zu erhalten, andererseits um Ihre Gesundheit zu bewahren.

Akupunktur wird hervorragend ergänzt durch Naturheilverfahren.

In unserer Praxis verfügen wir über eine langjährige intensive Erfahrung in Akupunktur in den verschiedensten Bereichen.

 

Allgemeines

Der Mensch wird bei der Akupunktur als Ganzes betrachtet. So werden nicht Symptome und einzelne Krankheiten behandelt, sondern deren zugrunde liegenden Störungen werden geheilt, Zusätzlich wird auch der Entstehung von akuten und chronischen Leiden vorgebeugt. Diese Behandlungsmethode ist auch nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei bestimmten Erkrankungen und Störungen der westlichen Medizin sogar überlegen.

Doch grundsätzlich gilt: Sie kann heilen, was gestört ist, aber nicht reparieren, was zerstört ist.

 

Geschichte

Bereits vor 5000 bis 6000 Jahren wurde Akupunktur mit Steinnadeln, Bambussplitter oder Fischgräten angewandt. In der Zeit 200 Jahre vor bis 250 Jahre nach unserer Zeitrechnung entstanden umfangreiche chinesische Schriften über Nadeln, Stichtechniken und Akupunkturpunkte. Auf diese gehen die meisten der heute verwendeten Stilrichtungen zurück. In Japan wurde die Akupunktur etwa 600 nach unserer Zeitrechnung von China her kommend eingeführt und dann weiterentwickelt.

Im 17. Jahrhundert wurde über Akupunktur, bestehend aus den lateinischen Wörtern „acus“ (Nadel) und „punctura“ (Stich), erstmals in Europa berichtet. Eine breitere Verbreitung fand sie aber erst seit den 60er Jahren und besonders verstärkt seit Ende des 20. Jahrhunderts.

Im modernen China ist die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit Akupunktur neben der westlichen Medizin sogar Bestandteil der universitären Ausbildung.

 

Wirkweise

Trotz intensiver Untersuchung von chinesischen, japanischen und westlichen Wissenschaftlern konnte zwar die teilweise Überlegenheit der Akupunktur gegenüber der westlichen Medizin gezeigt werden. Jedoch ist ihre Wirkweise weiterhin nicht vollständig geklärt.

Sie wirkt unter anderem auf die Spannung der Muskulatur, die Schmerzwahrnehmung und das autonome Nervensystem. Nach chinesischer und japanischer Philosophie ist Krankheit die Störung des bioenergetischen Gleichgewichts, hervorgerufen durch äußere oder innere Einflüsse. Durch Akupunktur wird dieses wiederhergestellt, so dass die Energie, das Qi, in den Meridianen wieder fließt.

 

Akupunkturmethoden und Stilrichtungen

Akupunktur ist eine komplexe und umfangreiche Heilmethode, die auf jahrtausendalte Erfahrung und neueste Forschungsergebnisse zurückgreift. Die Behandlung setzt sich je nach Erkrankung aus verschiedenen Behandlungsmethoden zusammen, bei denen feine Einmalnadeln in bestimmte Hautpunkte gestochen werden, was kaum schmerzhaft ist.

Akupunkturpunkte befinden sich auf unsichtbaren Energiebahnen, den so genannten Meridianen/ Leitbahnen. Häufig liegen sie aber auch in der Nähe des Schmerzes oder der erkrankten Organe.

 

Klassische traditionelle chinesische Medizin (TCM)

In der TCM wird eine Kombination von Akupunkturpunkten gestochen, die sich einerseits aus der Krankengeschichte, andererseits aus der körperlichen Untersuchung, der Zungen- und Pulsdiagnostik ergeben.

Seit etwa 50 Jahren wird in China zunehmend Wert auf die Kombination der traditionellen Heilmethoden mit moderner Schulmedizin gelegt.

 

Ohrakupunktur

Die Ohrakupunktur (auch Auriculotherapie genannt) wurde vom französischen Arzt Paul Nogier vor 50 Jahren entwickelt. Sie ist eine sehr wirksame Ergänzung zur Körperakupunktur.

Die Behandlung mit Dauernadeln am Ohr bietet keinen Vorteil, jedoch können hierdurch schwere Infektionen entstehen. Somit verwenden wir diese Methode nicht.

 

Yamamoto Neue Schädelakupunktur (YNSA)

Diese Akupunkturmethode wurde in den letzten 40 Jahren von dem japanischen Arzt Dr. Toshikatsu Yamamoto entdeckt und entwickelt.

YNSA arbeitet über so genannte Somatotope, Abbildungen des Körpers auf kleinen Hautarealen, die sich vornehmlich am Kopf befinden. Dort findet der erfahrene YNSA-Therapeut kleinste Veränderungen der Muskeln, Haut und des Gewebes, die mit den Beschwerden des Patienten korrelieren. Zudem werden durch Tasten an Hals, Ellenbeuge und Bauch weitere wichtige Informationen über die Erkrankung und deren zugrunde liegenden Störungen gewonnen. Die Stimulation der Punkte erfolgt mit feinen Akupunkturnadeln oder alternativ mit dem Low-level-Laser.

YNSA ist besonders gut geeignet, um neurologische Erkrankungen und Schmerzerkrankungen zu behandeln.

 

Moxa-Behandlung

Es gibt viele verschiedene Formen der Behandlung mit Wärme durch das Abbrennen von Beifußkraut. Für die in der TCM gängigste Form wird die Scheibe einer Zigarre aus Beifußkraut auf den Griff einer Akupunkturnadel gesteckt und diese in einen Akupunkturpunkt gestochen. Anschließend wird die Zigarre entzündet. Dadurch wird die Akupunkturnadel erwärmt und die Wirksamkeit des behandelten Punktes erhöht. Dies gilt umsomehr, wenn das Beschwerdebild durch Kälte verschlimmert wird

 

Behandlungsablauf

Vor Beginn der Behandlung werden Sie ausführlich zur Vorgeschichte und Anamnese befragt. Dies umfasst auch typisch chinesische Fragen nach Schlaf, Stuhlgang, Wärmeempfinden, psychischem Befinden und ähnlichem. Im Anschluss werden Sie körperlich einschließlich der Zunge untersucht. Bei Unklarheiten werden weitere Fachärzte bzw. deren Berichte zu Rate gezogen. Hieraus wird die Auswahl der Akupunkturpunkte und -konzepte festgelegt, die bei jeder Behandlung neu angepasst wird.

Die einzelne Behandlung dauert je nach Erkrankung und Symptomen 20 bis 30 Minuten. Bei akuten Beschwerden ist häufig eine Behandlung ausreichend, bei chronischen Beschwerden sind fünf bis zehn oder mehr Behandlungen im wöchentlichen Abstand nötig. Im Allgemeinen sind sechs Behandlungen aber gut ausreichend.

Die Wirkdauer der einzelnen Behandlung und der gesamten Therapie ist abhängig von der Erkrankung. Häufig wird aber die Störung bis hin zur dauerhaften Beschwerdefreiheit geheilt.

Bei chronischen Erkrankungen und bleibender Ursache der Beschwerden, wie etwa bei ausgeprägter Kniegelenksarthrose oder verschleißbedingten Rückenschmerzen, kann es sinnvoll sein, die Behandlung alle vier bis sechs Wochen zu wiederholen. So kehren die Schmerzen erst gar nicht mehr zurück und der gesamte Gesundheitszustand stabilisiert sich zunehmend. Dies entspricht auch dem Gedanken der Prävention und den alten taoistischen Regeln zur Erhaltung der Gesundheit.

 

Indikationen

 

Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Für Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, der Hüfte und der Knie geht die Bundesärztekammer in der Regel von einer Wirksamkeit der Akupunktur aus. Im Übrigen gibt es bislang keine Studien die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweise der Behandlung mit Akupunktur bei den unten aufgeführten Krankheitsbildern nachweisen.

 

Aufgrund des komplexen Systems und der unterschiedlichen Ansatzpunkte und Konzepte kann Akupunktur bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen und Indikationen mit großem Erfolg angewandt werden.

Viele Erkrankungen, die bei Erwachsenen aufgeführt sind, können auch bei Kindern behandelt werden. Allerdings gibt es für Kinder noch weitere Indikationen.

 

  • Rückenschmerzen im Bereich der gesamten Wirbelsäule
  • Gelenkbeschwerden, insbesonderere Knie, Hüfte, Schulter
  • Kopfschmerzen vom Spannungstyp, Migräne
  • Schmerzen bei Kiefergelenkproblemen
  • Regelschmerzen
  • Tinnitus und Schwindel
  • chronische Nebenhöhlenentzündung
  • unterstützend bei Herzrhythmusstörungen
  • unterstützend bei Depressionen
  • unterstützend bei Schlafstörungen
  • Nahrungsmittelallergien
  • Heuschnupfen
  • Asthma bronchiale
  • Nikotinentwöhnung

 

zusätzlich bei Kindern

  • Bettnässen

 

 

Weitere Informationen

 

Verhalten vor und nach der Akupunktur

Geben Sie den Behandlungen genügend Raum. In einem Zustand der Ruhe wird der Heilungsprozess besser stattfinden können. Vermeiden Sie größere körperliche Anstrengungen kurz vor und nach der Akupunktur. Vor den Behandlungen sollten Sie normal (besser nicht zu schwer) essen.

 

Kombination mit anderen Heilmitteln

Akupunktur kann jederzeit mit verschiedenen Behandlungsmethoden wie Chirotherapie und Osteopathie kombiniert werden. Häufig ist vor allem eine gemeinsame Behandlung erfolgreich.

Wichtig ist ein sinnvolles Miteinander. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie Medikamente nehmen oder in anderer alternativer Behandlung sind, dass wir Sie optimal beraten können. Setzen Sie aber niemals von sich aus ärztlich verschriebene Medikamente ab.

 

Die Nadeln

Es werden ausschließlich Einmalnadeln verwendet, die nach jeder Behandlung weggeworfen werden. Diese haben eine Dicke von 0,16 mm und eine Länge von 15 mm. Die Stichtiefe beträgt je nach Akupunkturpunkt und Beschwerden nur 2 bis 30 mm.

In der Kinderakupunktur wenden wir ausschließlich den low-level-Laser an, der eine völlig schmerzfreie Behandlung ermöglicht. Auch nadelängstlichen Patienten bieten wir dieses Verfahren an.

 

Das „De Qi“-Gefühl und Schmerzhaftigkeit

Wir teilen nicht die chinesische Ansicht, dass Akupunktur nur erfolgreich sei, wenn es weh tut. Vielmehr soll die Behandlung möglichst schmerzarm sein, um auch Patienten mit Angst vor Nadeln behandeln zu können und Ihnen zu Ihrer Erkrankung nicht zusätzlichen Schmerz zuzufügen. Der Einstichschmerz ist nicht vergleichbar mit dem einer Spritze. Zudem gibt es spezielle Stichtechniken für nahezu schmerzfreien Einstich.

Beim Setzen der Nadeln tritt die erwünschte „De Qi"-Wirkung auf. In der TCM ist dies ein Kribbeln, Druck- oder Wärmegefühl oder schlicht Schmerz am Punkt.

 

Nebenwirkungen und Risiken

Die Akupunktur ist sehr sicher und nebenwirkungsarm. Zuweilen tritt gerade zu Beginn Müdigkeit während und einige Stunden nach der Therapie auf. Auch können anfänglich die Beschwerden für kurze Zeit zunehmen. Beides sind Folgen der angestrebten energetischen Prozesse. Gelegentlich kommt es zu muskelkaterähnlichen Empfindungen und kleinen Blutergüssen an den behandelten Punkten. Dies ist aber harmlos.

Die Übertragung infektiöser Krankheiten ist aufgrund steril verpackter Einmalnadeln ausgeschlossen.

 

Kosten

Seit 2008 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bis zu 10 Akupunkturen pro Jahr bei chronischen Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule und Knieschmerzen im Rahmen einer Arthrose (Gelenkverschleiß). In diesen Fällen rechnen wir die Akupunktur über Ihre Versicherungskarte ab. Zusätzliche, im Rahmen der Behandlung erforderliche Therapiemaßnahmen wie z.B. Moxibustion und Schröpfbehandlung, stellen wir Ihnen privat in Rechnung.

In allen anderen Fällen stellt die Akupunktur eine Privatleistung dar. Es erfolgt die Abrechnung in Anlehnung an die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Pro Sitzung belaufen sich die Kosten je nach Aufwand auf 30 bis 50 Euro.

Privatversicherungen und Zusatzversicherungen übernehmen im Allgemeinen die Kosten für Akupunktur. Im Zweifelsfall empfiehlt sich die Rückfrage bei Ihrer Versicherung.

 

Terminvereinbarung

Für Termine wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiterinnen. Sie werden Ihnen nach Ihren Bedürfnissen Vorschläge machen. Sie haben auch die Möglichkeit, über unser Serviceportal auf unserer Homepage online Terminanfragen zu stellen. Bitte haben Sie dafür Verständnis, das Termine für Akupunktur nicht über unser Onlineterminsystem buchbar sind.

Wir bitten Sie, zur Erstkonsultation den Patientenfragebogen auszudrucken und ausgefüllt mitzubringen. So wird sichergestellt, daß bei Erhebung Ihrer Krankengeschichte nichts vergessen wird.